AUSRANGIERT

„AUSRANGIERT“

Bei einem abendlichen Rundgang durch das Münchner Kunstareal sprang mir ein buntbemalter, hell erleuchteter Schienenbus aus den 50er Jahren mit dem Namen „Minna Thiel“ ins Auge. „Wir haben geöffnet“ hieß es auf der Tafel. Ein Lichtblick in der tristen Coronazeit.

Der Name wurde in Anlehnung an die Novelle „Bahnwärter Thiel“ von Gerhard Hauptmann gewählt. Auf Anregung von Professorin Doris Dörrie und in Zusammenarbeit mit dem 30-jährigen Visionär Daniel Hahn wurde eine kulturelle Anlaufstelle mit Bewirtung für Studenten und die Bevölkerung geschaffen. Sie wirtschaften nachhaltig, weil sie an längst vergessenen Orten neues Leben, neue Räume, neue Freiheiten schaffen und alte, kaputte und gebrauchte Gegenstände nutzen und sie vor der Verschrottung bewahren. Zudem beziehen sie grünen Strom und Produkte aus der Region, Demeter oder Bio. Leider ist sie bis jetzt nur als Zwischennutzung gedacht und darf wohl nur noch bis November 2021 bleiben.

Nachhaltig und umweltschonend – zur Nachahmung empfohlen. Es wäre schön, wenn sich dieser Lebens(t)raum dauerhaft etablieren könnte.

Aufnahmeort: 48° 8’48.52″N 11°34’6.07″E