Die Chronik der Fotofreunde

ODER:
Wie aus den Diafreunden die Fotofreunde wurden

Eine Chronik von Sepp Bachner.

Der Beginn der Fotofreunde Dingolfing geht zurück auf die frühen 80´er Jahre des 20. Jahrhunderts.
Anfangs der 80´er Jahre, von digitaler Fotografie noch keine Spur, haben sich ein paar fotobegeisterte Arbeitskollegen, Heribert Maier, Ludwig Huber, Eberl Lothar und Bachner Sepp, zufällig bei BMW am Arbeitsplatz kennengelernt. An Hand von Bildern wurde anfangs während der Brotzeit die eigenen „fotografischen Leistungen“ den Kollegen präsentiert. Um die Kosten für das Hobby zu senken wurde schon bald vom Negativfilm auf Diapostivfilm umgestellt. Das bedingte allerdings, dass man zum Betrachten einen Projektor benötigte. Und so haben sich die Fotobegeisterten Kollegen gemeinsam einen gebrauchten Diaprojektor angeschafft.
Alle paar Wochen wurden dann in der Spätschicht, in der abendlichen Brotzeit, gemeinsam das beste Dia präsentiert. Als „Leinwand“ diente die Rückseite einer A0 Zeichnung die mit Magneten an einer Stahlsäule befestigt wurde. Schon bald zeigte sich, dass die „Diashow“ immer mehr Kollegen anzog und so entschied man sich eine Gastwirtschaft in Dingolfing für die Präsentation der Bilder zu suchen.
Das erste Clublokal war der heutige Gasthof Postbräu in der Bruckstrasse. Hier fanden die ersten Treffen statt bei denen man sich zum Thema Fotografie austauschte. Um Dias zu präsentieren wurde das Nebenzimmer zweckentfremdet, der Projektor fand auf dem Tisch Platz und eine kleine Leinwand wurde zwischen den Tischen positioniert.

Immer noch aktuell: Unser Stammlokal „Kolpinghaus“ in Dingolfing

Nicht lange währte die Zeit im Gasthof zur Post da die Möglichkeiten eine Diashow für einen größeren Kreis von Besuchern zu präsentieren doch sehr eingeschränkt waren.
Über einen Zwischenstopp fand man schließlich eine neue Heimat, die bis heute anhält, im Kolpinghaus in der Oberen Stadt in Dingolfing. Hier konnten dann erstmals Diashows auch für einen größeren Kreis präsentiert werden.

Um in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden wurde ein Name für die neu gegründete Interessengemeinschaft gesucht. Und was lag näher als die Präsentationsform als Namensgebung zu verwenden und so entstanden die „Diafreunde“.

Viele Diavorträge haben im Laufe der Jahre zahlreiche Besucher angezogen und neue Mitglieder gefunden. Der Maßangebende Organisator der Diafreunde war Heribert Meier der viele Jahre lang die Geschicke der Interessengemeinschaft lenkte und die aufwändigen Einladungsschreiben und Plakate für die Diashows händisch schrieb und zeichnete.
So manche Diashow fand sich auch im Programm der VHS Dingolfing wieder, die von den Diafreunden immer gerne unterstützt wurde.

Einige unserer „Gründungsväter“

Nachdem sich Heribert Meier in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts etwas zurückzog übernahm Sepp Bachner die Aufgabe die Gruppe zu lenken und die Treffen zu organisieren. Langsam vollzog sich auch die Wandlung in der Fotografie, weg von der analogen Fotografie hin zur digitalen Fotografie. Dies zeigte sich auch in der Entwicklung der Mitglieder.
Anfangs des ersten Jahrzehnts zogen sich die „analogen“ Fotografen zurück und neue Fotobegeisterte, die der neuen digitalen Fotografie angetan waren, kamen hinzu. So ging eine Verjüngung der Diafreunde vonstatten die sich auch in der neuen Namensgebung „Fotofreunde Dingolfing“ widerspiegelte.

Die Begeisterung für das Thema Fotografie war die gleiche, die Themen erweiterten sich und wird sicher auch in Zukunft dem Wandel der Fotografie folgen.
Nun wagte man sich erstmals in der Geschichte an eine allgemein zugängliche, öffentliche Ausstellung. Als publikumswirksamer Ort wurde der Bruckstadel, ein historisches Gebäude am Zugang zur Innenstadt, gewählt. Dank der Unterstützung der Stadt wurden hier im Rhythmus von 2 Jahren eine Ausstellung geboten, die zahlreiche Besucher anzog und begeisterte.

– Bruckstadel Dingolfing- Spendenübergabe anlässlich der Ausstellung 2011

2020 folgte ein Generationswandel auch in der Leitung der Fotofreunde. Peter Dausend lenkt seitdem die Geschicke der Interessengemeinschaft „Fotofreunde Dingolfing“. Leider mussten 2020 erstmals auf Grund des Coronavirus viele Treffen abgesagt werden. Doch mittels der neuen digitalen Konferenztechnik werden diese Treffen nun mit diesen Medien abgehalten so dass die Fotofreunde auch in diesen wirren Zeiten Kontakt halten und sich austauschen.

Da voraussichtlich auch im Jahr 2021 keine klassische Ausstellung stattfinden kann haben sich die Fotofreunde entschlossen, mit Unterstützung der Stadt Dingolfing, eine Ausstellung im öffentlichen Raum zu organisieren. Verteilt an repräsentativen Plätzen, rund um den Marienplatz in Dingolfing, werden großformatige Exponate, mit einer Breite von mehr als drei Metern, auf dreieckigen Installationsinseln aus Bauzaun präsentiert. Mit dieser Ausstellung setzen die Fotofreunde einmal mehr ein Zeichen um ihre Kunst zu präsentieren und die Begeisterung für die Fotografie unter die Bevölkerung zu tragen.

Seit nunmehr fast 40 Jahren sind die Fotofreunde Dingolfing, vormals Diafreunde, eine Interessengemeinschaft die das Thema Fotografie in den Mittelpunkt stellt und sich dafür mit Ausstellungen, Vorträgen und  Erfahrungsaustausch stark macht. Und das soll sich auch so fortsetzen, der Nachwuchs ist in den Startlöchern. Die Chronik wird auf jeden Fall fortgeschrieben.